Integration sei eine parteiübergreifende Aufgabe aller Demokraten, betonte Süssmuth in einem Interview mit der hannoverschen "Neuen Presse" (Dienstagsausgabe): "Wir erleben trotz aller Schwierigkeiten, sie ist möglich." Die 77-Jährige wird an diesem Dienstag mit dem mit 15.000 Euro dotierten Leibniz-Ring des Presse Clubs Hannover ausgezeichnet.
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Beim Thema Migration habe sie erlebt, dass ihre Partei sie fast nicht mehr wollte, als sie 2001 den Vorsitz in der Zuwanderungskommission übernommen habe, sagte die Christdemokratin. Damals habe es geheißen, Deutschland sei kein Einwanderungsland, sondern nur ein Rotationsland. "Ich habe dann nur gefragt: Und wieso sind dann so viele hier, wenn die alle wieder gehen?"
Süssmuth war von 1985 bis 1988 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Ihre anschließende fast zehnjährige Amtszeit als Präsidentin des Bundestages ist die zweitlängste in der Geschichte der Bundesrepublik.
Das Preiskuratorium hob besonders ihr Engagement für Frieden, Freiheit und Demokratie hervor. Sie habe den Schwächsten in der Gesellschaft eine Stimme gegeben. Ein besonderes Anliegen der überzeugten Christin sei die internationale Verständigung und der Respekt vor anderen Völkern, Kulturen und Religionen. Der Leibniz-Ring wird seit 1997 jährlich vom Presse Club Hannover an herausragende Persönlichkeiten vergeben.