Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte der Sicherheitsrat in einer am Montag (Ortszeit) in New York verbreiteten Erklärung. In der nordnigerianischen Stadt Potiskum hatte ein Selbstmordattentäter in einem Jungeninternat eine Bombe gezündet. Mindestens 47 Menschen starben, die meisten davon Schüler. 79 Menschen wurden verletzt.
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Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für den blutigen Anschlag. In der Region führt jedoch die Islamistengruppe Boko Haram eine Terrorkampagne gegen die Bevölkerung. Vergangene Woche waren bei einem Anschlag in Potiskum bereits 15 Menschen getötet worden.
Nach Anschlag in Nigeria bitten Ärzte um Blutspenden
Nach dem Bombenanschlag haben Ärzte die Bevölkerung dringend zu Blutspenden aufgerufen. "Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen uns mit Blut aushelfen werden", sagte ein Mitarbeiter des Krankenhauses der Stadt Potiskum. "Einige der Opfer haben viel Blut verloren und könnten sterben, wenn wir nicht umgehend handeln", sagte der Krankenhausmitarbeiter.
Der Selbstmordanschlag ereignete sich auf dem Schulhof eines Jungeninternats während des Morgenappells. Kurz darauf hätten zahlreiche Jugendliche wütend gegen Sicherheitskräfte protestiert und diese mit Steinen angegriffen, berichtete die Zeitung "Daily Trust". Augenzeugen sagten, die Demonstranten hätten immer wieder "Bama so!" gerufen, was übersetzt soviel wie "Wir wollen Euch hier nicht" bedeutet. Die Bevölkerung ist seit langem aufgebracht, weil Regierung und Polizei hilflos im Kampf gegen die Extremisten wirken.
Die Terrormiliz Boko Haram will im Norden des Landes einen islamistischen Gottesstaat errichten. Sie greift dabei auch immer wieder Schulen an. Der Name der Gruppe bedeutet in etwa "Westliche Bildung ist Sünde". Im April hatte die Terror-Gruppe mehr als 200 Schülerinnen entführt. Von den meisten Mädchen fehlt weiter jede Spur.