Zugleich wächst die Zahl der Zuwanderer aus den beiden EU-Ländern, die Hartz IV-Leistungen beziehen, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag berichtete. Das gehe aus einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bei der Bundesagentur für Arbeit hervor. Am Dienstag entscheidet der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, in welchen Fällen EU-Zuwanderer Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen in Deutschland haben.
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Dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge wuchs die Zahl der beschäftigten Rumänen und Bulgaren zwischen Juli 2013 und Juli 2014 von rund 164.000 auf etwa 253.000. Seit dem am 1. Januar die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger dieser Staaten in Kraft getreten ist, sei die Arbeitslosenquote unter Rumänen und Bulgaren von 11,4 Prozent auf 9,2 Prozent gesunken. Abzüglich der Auswanderer seien seit Anfang des Jahres 100.000 Menschen aus den beiden Staaten nach Deutschland gezogen.
Gleichzeitig registrierten die Jobcenter der Zeitung zufolge einen Zuwachs an Hartz-IV-Empfängern. Im Juli vergangenen Jahres hätten etwa 37.800 Rumänen und Bulgaren das Arbeitslosengeld II erhalten, im Juli 2014 seien es 66.500 gewesen. "Es gibt eine Polarisierung", sagte der Migrationsexperte des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Herbert Brücker. "Der Anteil der Hartz IV-Bezieher unter den Bulgaren und Rumänen steigt kontinuierlich, dieser Trend besorgt mich." Die sogenannte Armutszuwanderung von Bulgaren und Rumänen hat seit Ende vergangenen Jahres immer wieder zu heftigen Debatten geführt.