Auch unierte Kirchen für Weiterentwicklung des Verbindungsmodells

Auch unierte Kirchen für Weiterentwicklung des Verbindungsmodells
Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) hat einer Vertiefung des sogenannten Verbindungsmodells im deutschen Protestantismus zugestimmt.

Die UEK-Vollkonferenz verabschiedete am Samstag in Dresden einstimmig ein entsprechendes Papier. Zuvor hatte auch die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) dem Dokument zugestimmt. UEK und VELKD sind gliedkirchliche Vereinigungen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

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Im Verbindungsmodell sollen Organe und Dienststellen verzahnt werden, um Kräfte zu konzentrieren und Doppelstrukturen zu vermeiden. So tagen die Kirchenparlamente örtlich und zeitlich verbunden. Die UEK- und VELKD-Delegierten gehören zugleich der EKD-Synode an. Alle drei Kirchenämter befinden sich inzwischen in Hannover. Der Prozess begann im Jahr 2007 und soll bis 2017 abgeschlossen werden.

Auch bei der am Sonntag beginnenden EKD-Synodentagung steht der Beschluss zum Verbindungsmodell zur Abstimmung. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob die EKD selbst als Kirche zu betrachten ist. Dazu wäre eine Änderung der EKD-Grundordnung notwendig. Ziel ist eine stärkere evangelische Profilierung, ohne die Bekenntnisunterschiede zwischen lutherischen, reformierten und unierten Christen zu verwischen. Die Vereinbarungen betreffen auch die Aufgabenverteilung in den Bereichen Theologie, Liturgie und Ökumene sowie Rechtsangleichungen wie bei den Pfarrdienstgesetzen.

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Der Vorsitzende der UEK-Vollkonferenz, Christian Schad, hatte die Delegierten vor dem Votum um Zustimmung gebeten. Die Qualifizierung der EKD als Kirche bewirke weder eine Einebnung konfessioneller Profile noch Veränderungen im Verhältnis zu den Landeskirchen, sagte der pfälzische Kirchenpräsident. Es gehe um Einheit "unter Anerkennung gestalteter Vielfalt". Der Bischof von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, sagte hingegen, die EKD zur Kirche erklären, könne nur ein "erster Schritt" sein. "Wir wollen mehr EKD, unter Wahrung der Besonderheiten der Gliedkirchen."