Innerhalb weniger Monate habe sich auch die politische Landschaft Europas grundlegend neu gestaltet, betonte Lammert am Freitag im Bundestag. Allerdings folge ein "glücklicher Ausgang" einer Revolution keiner Regel und schon gar keinem Terminkalender, erklärte Lammert mit Blick auf die Unruhen in der Ukraine.
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Abgeordnete schilderten aus persönlicher Sicht, wie sie den 9. November 1989 erlebt haben. Auf Wunsch von Lammert gab der Liedermacher Wolf Biermann eine musikalische Einlage. Dieser Auftritt war in den Reihen der Linken umstritten. Biermann war 1976 wegen kritischer Gedichte und Lieder aus der DDR ausgebürgert worden.
Er ahne, dass er mit seinem Auftritt "den Linken ein paar Ohrfeigen verpassen" solle, erklärte Biermann. "Aber das kann ich ja nicht liefern, mein Beruf war doch Drachentöter." Daraufhin entgegnete Lammert: Er könne mit der Geschäftsordnung des Bundestags aushelfen. Als gewählter Abgeordneter dürfte Biermann vor dem Plenum reden, "heute sind Sie zum Singen eingeladen." Der Liedermacher trug daraufhin sein Stück "Ermutigung" vor und betonte zuvor. "Ich weiß, dass manche, die im Gefängnis saßen, nur mit diesem Lied in der Zelle überlebt haben".
An den Fall der Berliner Mauer wird in der Hauptstadt in den nächsten zwei Tagen mit einem Festwochenende erinnert. Höhepunkte sind eine Feierstunde in der Gedenkstätte Bernauer Straße, ein Bürgerfest am Brandenburger Tor und ein Festakt des Landes Berlin. Bis zur überraschenden Öffnung am 9. November 1989 kamen an der Berliner Mauer mindestens 136 Menschen durch das DDR-Grenzregime zu Tode.