Stasi-Bundesbeauftragter Jahn: Gauck nimmt SED-Opfer ernst

Stasi-Bundesbeauftragter Jahn: Gauck nimmt SED-Opfer ernst
Der Stasi-Bundesbeauftragte Roland Jahn hat Bundespräsident Joachim Gauck im Streit über kritische Äußerungen zu einem möglichen Ministerpräsidenten der Linken in Thüringen unterstützt.

Es sei gut, dass der Bundespräsident Fragen stellt, "die eine Diskussion auslösen", sagte der frühere DDR-Bürgerrechtler der Erfurter Tageszeitung "Thüringer Allgemeine" (Dienstagsausgabe). Das mache Demokratie lebendig.

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Wer genau nachlese, was Gauck gesagt hat, werde feststellen, dass er darauf hinweise, "dass Menschen Probleme haben, Vertrauen zur Linkspartei und ihrem Umgang mit ihrer Vergangenheit zu entwickeln". Damit nehme der Präsident "die Opfer des SED-Unrechts ernst", sagte der aus Thüringen stammende Jahn. "Warum sollte Joachim Gauck nicht auch in dieser Funktion zur Aufarbeitung der SED-Diktatur beitragen können?"

Auch der frühere Thüringer SPD-Landesvorsitzende Gerd Schuchardt verteidigte Gaucks Äußerungen. "Ich verstehe ihn gerade vor dem Hintergrund seiner Biografie gut", sagte der einstige stellvertretende Ministerpräsident der Zeitung. Insgesamt seien die Äußerungen des Bundespräsidenten "sehr maßvoll" gewesen.