Vielen Deutschen ist bei Urlaubsreisen der Umweltschutz wichtig, mehr dafür bezahlen wollen aber nur wenige. Das geht aus einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie des Bundesumweltministeriums hervor. Demnach sind nur zwölf Prozent der Befragten bereit, mehr Geld in eine Reise zu stecken, wenn der Veranstalter sich nachhaltig etwa für Umwelt- und Artenschutz oder Bildungsprojekte engagiert. 29 Prozent gaben zwar an, dass ihnen ein solcher Ansatz des Reiseveranstalters wichtig sei, dafür aber tiefer in die Tasche greifen wollen sie nicht.
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Menschen, denen Nachhaltigkeit im Urlaub wichtig ist, fahren laut der Studie seltener ans Mittelmeer als Urlauber, denen dieser Aspekt weniger wichtig ist. Im Inland stehen bei "ökologisch-interessierten" Touristen Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen besonders hoch im Kurs. Nach den Worten von Rolf Schrader, Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen, ist aber "selbst bei Reisenden mit positiver Einstellung zur Nachhaltigkeit ein echter Verzicht" auf Flugreisen und entfernten Reiseziele nicht erkennbar.
Schrader begründete dies damit, dass mit einem Nein zu Flugreisen aus Umweltaspekten weniger Reiseziele zur Auswahl stünden. "Dieser Preis ist zu hoch", heißt es in der Untersuchung. Auch Ökologisch-Interessierte hätten zu 40 Prozent Flugreisen unternommen. Der Staatssekretär im Umweltministerium, Jochen Flasbarth, sieht dennoch Potenzial, dass künftig mehr Menschen aus Umweltaspekten Urlaub im Inland machen. Wenn dies gelinge, "hätten wir einen ökologischen Fortschritt, aber auch einen ökonomischen Nutzen".
Laut der Befragung fehlte es vielen Befragten an Informationen, um nachhaltige Reiseangebote zu finden. Flasbarth regte ein Siegel an, um etwa spezielle Reiseangebote oder Hotels, die wert auf Nachhaltigkeit legen, schneller bei Urlaubsplanung zu erkennen.