Neuer Boko-Haram-Terror in Nigeria

Neuer Boko-Haram-Terror in Nigeria
Bei Angriffen sollen zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sein. Erst am Dienstag hatte ein Sprecher der nigerianischen Regierung versichert, Die Verhandlungen mit der Terrorgruppe seien auf einem guten Weg.

Ungeachtet einer von Nigerias Regierung verkündeten Einigung zur Waffenruhe hat die Terrorgruppe Boko Haram erneut Dörfer im Nordosten des Landes angegriffen. Nigerianische Medien berichteten am Donnerstag von Gefechten in der Stadt Mubi. Dort habe es zahlreiche Tote gegeben. Im nahe gelegenen Dorf Kwahi brachten die Islamisten die Zentrale der protestantischen "Kirche der Brüder" in ihre Gewalt. Die Situation sei schrecklich, erklärte Kirchenpräsident Samuel Dali.

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Präsident Goodluck Jonathan kündigte derweil am Donnerstag an, im kommenden Jahr erneut zu kandidieren. Seine Kandidatur war seit langem erwartet, aber noch nicht verkündet worden. Kritiker hatten Jonathan, einen Christen aus dem Süden, aufgefordert, den Platz für einen Muslim aus dem Norden zu räumen und damit einer inoffiziellen Absprache genüge zu tun. Unklar ist, ob die anhaltende Krise im Nordosten Nigerias Jonathans Position schwächen oder stärken wird.

Ein nigerianischer Regierungssprecher hatte erst am Dienstag versichert, Verhandlungen mit Boko Haram seien auf einem guten Weg. Wie lange die Gespräche noch andauern sollten, ließ er aber offen.

Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Seit Anfang des Jahres sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Tausende Menschen ums Leben gekommen. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.