Erler fordert Stärkung der Friedensforschung

Foto: dpa/Patrick Seeger
Erler fordert Stärkung der Friedensforschung
Der SPD-Außenexperte Gernot Erler hat eine Überbetonung des Sicherheitsaspekts in den Debatten über die deutsche und internationale Außenpolitik beklagt.

Angesichts der vielen Kriege und Krisen in der Welt werde zu viel über Sicherheit und militärisches Eingreifen anstatt über andere Mittel der Politik diskutiert, sagte Erler am Montagabend in Bonn.

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"Eigentlich ist Prävention und Konfliktvermeidung das Gebot der Stunde", sagte der Russlandbeauftragte der Bundesregierung und frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt. Die Politik brauche mehr Friedensforschung in einer komplizierter werdenden Welt. Internationale Politik sei nicht als militärische Reparaturpolitik zu betreiben.

Die Diskussion über mehr deutsche Verantwortung in der Welt werde leider zu oft auf die Bereitschaft zu mehr militärischem Engagement reduziert, kritisierte Erler bei einer Diskussion zum 20. Gründungstags des Friedensforschungsinstituts Bonn International Center for Conversion (BICC).

Auch Conrad Schetter, wissenschaftlicher BICC-Direktor, rief zu einer genauen Analyse auf. Nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan 2001 sei zunächst Frieden für Afghanistan das Ziel gewesen. Nun werde nur noch von Sicherheit in Afghanistan geredet. Dabei stünden westliche Interessen im Vordergrund.

"Wo wird denn die afghanische Sicherheit verteidigt?", fragte Schetter. Dabei bezog er sich auf die Aussage des früheren Bundesverteidigungsministers Peter Struck (SPD), dass Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt werde.