Ein Preisgeld von jeweils 245.000 Euro erhielten der Wuppertaler Professor für Energiewirtschaft, Peter Hennicke (72), und der Recyclingexperte Professor Gunther Krieg (72) aus Karlsruhe. Den mit 10.000 Euro dotierten Ehrenpreis bekam der Umweltschützer Hubert Weinzierl (78) für sein lebenslanges Engagement im Naturschutz.
Der Bundespräsident würdigte die Ideen, die Beharrlichkeit und den Weitblick der Preisträger. Sie motivierten zum Umdenken und zum global verantwortlichen Tun. Nur durch alternative Arten des Umgangs mit Ressourcen und Ökosystemen würden langfristig die Grundlagen des gesellschaftlichen Wohlergehens bewahrt, sagte Gauck. "Langfristig ist ökonomisch nur machbar, was ökologisch verträglich ist", unterstrich er laut Manuskript.
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Offene, freiheitliche Gesellschaften sind nach seinen Worten erfolgreicher als autoritäre Regime im Bemühen, sich Herausforderungen wie dem Klimawandel zu stellen. Es sei Aufgabe der Politik, "ökologische Leitplanken zu setzen und Märkte so zu gestalten, dass Verursacher für Schäden aufkommen und Preise auch die tatsächlichen Kosten spiegeln", sagte Gauck. Dann könne sich die Innovationskraft von Forschern, von Unternehmen und von Bürgern auf das Ziel der Nachhaltigkeit ausrichten.
An dem Festakt in Kassel nahmen mehr als 1.200 geladene Gäste teil. Mit dem Deutschen Umweltpreis zeichnet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück jährlich Leistungen von Personen, Firmen oder Organisationen aus, die zum Schutz und Erhalt der Umwelt beitragen.
Der Preisträger Hennicke wurde als einer der Wegbereiter der Energiewende gewürdigt. Der langjährige Leiter des Wuppertaler Klima-Instituts sei auch als "Energieeffizienzpapst" bekannt geworden, sagte der Generalsekretär der Stiftung, Heinrich Bottermann. Der Ingenieur Krieg habe seine Vision, das weltweite Verschwenden wertvoller Ressourcen einzudämmen, umgesetzt, hob Bottermann hervor. Der Wissenschaftler habe ein einmaliges Analyse- und Messsystem entwickelt, mit dem Kunststoffe wiederverwertet und Chemikalien eingespart werden könnten.
Den langjährigen Vorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Weinzierl, lobte Bottermann als profiliertesten Naturschützer Deutschlands. Er habe den Naturschutz aus der Nische in die Mitte der Gesellschaft gerückt. An der Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald und des ersten Umweltministeriums in Bayern habe er maßgeblich Anteil gehabt.