Deutschland wird im nächsten Jahr den Vorsitz des UN-Menschenrechtsrates übernehmen. Die Länder der westlichen Gruppe einigten sich auf die Nominierung des deutschen Botschafters bei den UN in Genf, Joachim Rücker, als Vorsitzenden des Rates. Wie Diplomaten am Mittwoch weiter mitteilten, soll der 63-Jährige am 8. Dezember offiziell von den 47 Mitgliedsländern zum Vorsitzenden für 2015 bestimmt werden. Laut Diplomaten handelt es sich dabei um eine Formalität.
Im nächsten Jahr übernimmt die Gruppe der westlichen Länder turnusmäßig den Vorsitz des obersten UN-Gremiums zum Schutz der Menschenrechte. Zu diesen Kreis gehören Deutschland und andere westliche Staaten.
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Bei der Entscheidung hatte der Deutsche Rücker keinen Gegenkandidaten. Rücker hatte vor seiner Nominierung betont, er wolle den 2006 gegründeten Menschenrechtsrat stärken. Der Rat setzte in den vergangenen Jahren mehrere Untersuchungskommissionen ein, etwa um gegen Gewalttäter in Syriens Bürgerkrieg zu ermitteln. Die Institution geriet aber auch in die Kritik, weil Mitgliedsländer wie China, Russland und Saudi-Arabien die Menschenrechte systematisch verletzen.
Bevor der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Rücker in diesem Jahr deutscher Botschafter bei den UN in Genf wurde, bekleidete er das Amt des Chefinspekteurs des Auswärtigen Amtes in Berlin. Vorher diente er unter anderem als Botschafter der Bundesrepublik in Schweden und als Sondergesandter des UN-Generalsekretärs und Leiter der United Nations Interim Administration Mission in Kosovo. Der verheiratete Vater dreier Kinder war auch Oberbürgermeister in Sindelfingen.