"In solchen Ländern wie Liberia oder Sierra Leone, die Bürgerkriege hinter sich haben, sendet eine Uniform eine bestimmte Botschaft", sagte die Direktorin des Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es sei sehr gut, wenn gut ausgebildete Ärzte in die Region kämen, doch im Kontakt mit Menschen, die ermutigt und beruhigt werden müssten, sei eine Uniform nicht hilfreich.
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Die Entscheidung, dass die Freiwilligen keine Waffen tragen sollen, begrüßte die Ärztin, die am Freitag zum wiederholten Male nach Liberia fliegt. Es gebe dazu überhaupt keine Notwendigkeit. "Die Menschen brauchen Halt, Vertrauen, und das muss ich als Helfer auch vermitteln können, das kann ich garantiert nicht mit einer Waffe." Das Bundesverteidigungsministerium hatte erwogen, die Freiwilligen zu bewaffnen. Vor rund einem Monat war in Guinea ein Ärzteteam, das über Ebola aufklären wollte, von Dorfbewohnern getötet worden.
Sie habe sich in Liberia, dem Land mit den meisten Ebola-Fällen, nie bedroht oder unsicher gefühlt, betonte Schneider. Im Gegenteil sei sie immer sehr freundlich behandelt worden. "Dem sollte man nicht mit Waffen begegnen." Liberia sei ein friedliches Land. Statt Uniformen sollten die Soldaten weiße Kittel tragen, an denen man kenntlich machen könne, dass sie zur Bundeswehr gehören. Laut einer Sprecherin des Verteidigungsministeriums sollen die Soldaten mit Uniformen ausgerüstet werden, die mit Insektenschutzmittel behandelt sind. Diese seien von den Einsätzen in Mali und Afghanistan erprobt. Die ersten Freiwilligen haben am Montag mit ihrer fünftägigen Ausbildung begonnen.
In den Ebola-Gebieten werden nach Einschätzung der Difäm-Ärztin Helfer gebraucht, die mit den Menschen gemeinsam arbeiten wollten. "Anders geht es nicht." Die Bevölkerung habe mittlerweile ihre Zurückhaltung den Behörden gegenüber abgelegt. Sobald sie die Mittel wie Handschuhe und Schutzkittel erhielten, setzten sie die erforderlichen Schutzmaßnahmen um. "Wir haben 30 Jahre lang versucht, in den Dörfern Hygiene zu vermitteln", sagte Schneider. "Ebola hat in ein paar Monaten hingekriegt, dass sich alle Menschen die Hände waschen." In jedem Dorf stehe ein Eimer mit Chlorwasser, um sich zu desinfizieren. "Wir müssen den Menschen helfen, aber immer nur mit ihnen, und wir müssen sie mitnehmen in diesem Prozess der Hilfe."