Berlin reagiert auf die Zunahme von Flüchtlingen mit dem Bau von sechs Wohncontainerdörfern mit insgesamt 2.400 Plätzen. Dafür stehen dem Landesamt für Gesundheit und Soziales knapp 43 Millionen Euro zur Verfügung, teilte die Senatsgesundheitsverwaltung am Montag in Berlin mit. 200 Plätze in den Containern werden für die Wohnungslosenhilfe reserviert.
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Die erste Anlage soll Mitte Dezember in Köpenick eröffnet werden. Träger ist der Internationale Bund. Die anderen Wohncontaineranlagen sollen im Laufe der ersten drei Monate des kommenden Jahres schrittweise öffnen. Träger sind neben der Arbeiterwohlfahrt und den Maltesern unter anderem der Diakonieverein Steglitz und das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk.
Alle Grundstücke sollen gut mit dem Öffentlichen Personennahverkehr zu erreichen sein, eine Beschulung der Kinder soll möglich sein, wie es hieß. In den Ortsteilen, in denen die Container stehen werden, soll die Arbeit der Stadtteilzentren zusätzlich mit insgesamt rund 150.000 Euro unterstützt werden. Vorgabe war zudem, dass die Flüchtlingscontainer in einem Wohn- und Mischgebiet liegen, nicht in einem Gewerbegebiet.
Mitte Oktober lebten in der Bundeshauptstadt laut Senatsverwaltung 11.441 Asylbewerber in 48 Unterkünften. Zusätzlich sind 541 Flüchtlinge in Hostels untergebracht. Zudem leben rund 8.000 Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Wohnungen. Pro Monat wird mit etwa 1.250 "Neuzugängen" gerechnet.
Berlin trägt damit etwa fünf Prozent der Gesamtzahl von Asylbewerbern, die in die Bundesrepublik kommen. Für dieses Jahr rechnet das zuständige Bundesamt mit insgesamt rund 230.000 neuen Asylbewerbern in Deutschland. Der Anstieg steht vor allem im Zusammenhang mit den anhaltenden gewaltsamen Konflikten im Nahen Osten und in Nordafrika.