"Jugendliche aus Favelas und Armenvierteln sind in Brasilien willkürlicher Gewalt ausgesetzt", kritisierte die Menschenrechtsorganisation in einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung. Das Schweigen der lokalen Behörden und der nationalen Verantwortlichen sei Teil des Problems. "Brasilien weist eine der höchsten Mordraten weltweit auf. Es ist an der Zeit, die Indifferenz und Straflosigkeit solcher Verbrechen zu beenden", forderte Amnesty International.
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Am Montagabend hatten maskierte Männer fünf Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren erschossen. Die Tat wurde in Duque de Caxias, einem armen Vorort von Rio de Janeiro, begangen. Ein sechster Jugendlicher überlebte die Schießerei schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei gibt es noch keine Hinweise auf die Täter. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass eine Todesschwadron für die Tat verantwortlich sein könnte.
Zahlreiche Bewohner des Stadtviertels demonstrierten am Dienstag gegen die Gewalttat und forderten eine Bestrafung der Täter. Der Polizei warfen einige von ihnen Untätigkeit und Desinteresse an der Lage der Bewohner vor.
In den Armenvierteln des Großraums Rio de Janeiro sind sowohl schwerbewaffnete Drogenbanden wie auch paramilitärische Milizen aktiv. Die Milizen gehen seit einigen Jahren gegen die Drogenhändler vor, übernehmen deren illegale Geschäfte und beuten die Bevölkerung mit Mafiamethoden aus.