Nikolaus Schneider möchte vor seiner Frau sterben

Nikolaus Schneider möchte vor seiner Frau sterben
Nikolaus Schneider hofft, dass seine an Krebs erkrankte Frau noch lange lebt und ihn selbst beim Sterben begleiten kann, sagte der Ratxvorsitzende auf der Frankfurter Buchmesse.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, wünscht sich, im Kreise seiner Familie zu sterben. "Menschen, die mir wichtig sind, sollten dabei sein", sagte Schneider am Sonntag auf der Frankfurter Buchmesse. Er würde gerne vor seiner Frau sterben und dabei von ihr begleitet werden, sagte der 67-Jährige.

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Er wünsche sich, die letzte Phase seines Lebens bewusst zu gestalten und Abschied zu nehmen. "Ich möchte keinen ganz schnellen Tod", sagte Schneider, der am 10. November als EKD-Ratsvorsitzender vorzeitig aus dem Amt scheidet. Schneider hat seinen Rücktritt als oberster Repräsentant der mehr als 23 Millionen deutschen Protestanten angekündigt, um seiner Frau Anne beizustehen, die an Krebs erkrankt ist.

Der scheidende Ratsvorsitzender lobte die aktuelle Debatte über Sterbehilfe in Deutschland. Die Auseinandersetzung sei intensiv und ernsthaft. Anne und Nikolaus Schneider hatten im Sommer in Interviews ihre unterschiedlichen Ansichten dazu deutlich gemacht, ob man sein Leben bei einem ausweglos erscheinenden Leiden selbst beenden darf. Dabei hatte Nikolaus Schneider erklärt, er würde gegen seine theologische Überzeugung seiner Ehefrau beistehen, sollte sie sich entscheiden, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

Schneider stellte als Herausgeber auf der Frankfurter Buchmesse das Buch "Ich bin evangelisch. Menschen sprechen über ihren Glauben vor". Es enthält 54 Kurzporträts von Prominenten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft, die erzählen, warum sie evangelisch sind und was ihnen der Protestantismus gibt.