Wachmann darf nach Misshandlung von Flüchtlingen offenbar weiterarbeiten

Wachmann darf nach Misshandlung von Flüchtlingen offenbar weiterarbeiten
Nachdem ein Wachmann der Firma SKI Flüchtlinge in Burbach misshandelt hat, hat das Ordnungsamt ihn als "zuverlässig" eingestuft. Er darf weiter bei der Firma arbeiten.

Einer der Wachmänner, der im Auftrage Betreiberfirma European Homecare (EHC) im Flüchtlingsheim Burbach Menschen gequält haben soll, darf offenbar weiter bei der Sicherheitsfirma SKI arbeiten. Das Ordnungsamt Nürnberg habe den 30-jährigen "nach Abwägung aller Gesichtspunkte" als zuverlässig eingestuft, berichtet die "Welt am Sonntag".

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Die Bedenken gegen seine Beschäftigung hätten allerdings nicht vollständig ausgeräumt werden können, hieß in einem Schreiben an SKI. Deshalb werde nach Ablauf eines Jahres ein weiteres unbeschränktes Führungszeugnis verlangt. Auf den bekanntgewordenen Fotos aus dem Flüchtlingsheim in Burbach hatte der Wachmann einem gefesselt am Boden liegenden Flüchtling seinen Stiefel in den Nacken gedrückt.

Unterdessen hat European Homecare in dem Skandal um Misshandlungen im Flüchtlingsheim Burbach "eklatantes Versagen in Sicherheitsfragen" eingeräumt. Der Sicherheitsfirma SKI sei gekündigt worden. Zugleich verteidigte der Inhaber der privaten Firma EHC, Sascha Korte, den Großteil der Mitarbeiter. Notunterkünfte seien "keine Teekreise für Handarbeitslehrerinnen". Die Mitarbeiter vor Ort müssten sich "dort jeden Tag dem wirklichen Leben stellen". Für die Übernahme dieser Verantwortung erwarte er "zumindest einen gewissen Respekt".

In Burbach wurde EHC abgezogen und die Leitung der Unterkunft dem Deutschen Roten Kreuz übergeben. Auch in einem Flüchtlingsheim in Essen, das ebenfalls EHC betreibt, soll es zu Übergriffen gekommen sein. Bei der Essener Polizei sind mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung in dem Heim eingegangen.