Der Gedenktag könne Anlass sein, in den Gemeinden über die Bedeutung der friedlichen Revolution nachzudenken und in Liedern, Gebeten und Glockenläuten die Dankbarkeit darüber zum Ausdruck zu bringen, erklärte die Initiative um den DDR-Bürgerrechtler Tobias Hollitzer am Dienstag in Leipzig. Das Glockenläuten soll am Donnerstag um 18.35 Uhr starten.
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Die Initiative dazu geht von der Berliner Gethsemanekirche aus. Beteiligen werden sich auch die Leipziger Nikolaikirche, von der am 9. Oktober die Montagsdemonstration ausging, sowie die Dresdner Kreuzkirche. In Berlin hieß es, es hätten zudem Kirchengemeinden aus Bayern ihre Teilnahme zugesagt.
Am 9. Oktober 1989 fand in Leipzig die entscheidende Montagsdemonstration statt: Um 18.35 Uhr wurde der Einsatzbefehl gegen die 70.000 Demonstranten zurückgenommen, die daraufhin friedlich um den Leipziger Innenstadtring ziehen konnten. Die Stadt befand sich an diesem Tag im Belagerungszustand. Polizei, Stasi, Armee und paramilitärische Kampfgruppen waren aufgefahren, um den Montagsdemonstrationen ein gewaltsames Ende zu setzen. Nachdem weitere Anweisungen aus Ost-Berlin ausblieben, entschied sich der Leipziger SED-Chef, die Einsatzkräfte zurückzuziehen. Der Tag gilt als Wendepunkt der Proteste gegen das SED-Regime, die schließlich einen Monat später zum Mauerfall führten.