Der evangelische Bischof Ralf Meister hat am Donnerstag in Hannover die "Kirchenmeile" beim Bürgerfest zum Tag der deutschen Einheit eröffnet. "Dass wir heute von einem gemeinsamen Deutschland sprechen können, ist für mich ein Anlass zu großer Dankbarkeit", sagte er. Meister ist Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Zum Tag der deutschen Einheit werden bis Freitag rund 500.000 Besucher in Hannover erwartet, unter ihnen Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Auf der "Kirchenmeile" vor der HDI-Arena am Maschsee stellen sich mehrere evangelische Initiativen aus Niedersachsen vor: von der "Reformationsstadt" Emden über den Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda bis zum Sozialkaufhaus "fairkauf" in Hannover. In direkter Nachbarschaft präsentierten sich die katholischen Kirche sowie Juden, Muslime, Aleviten und Jesiden. Am Ostufer des Sees haben die 16 Bundesländer sowie Bundestag und Bundesrat Info-Pavillons aufgebaut.
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Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, sagte bei der Eröffnung auf dem "Roten Sofa" der Kirchenpresse, den Fall der Mauer vor 25 Jahren habe sie als hessische Pfarrerin bei einem kirchlichen Treffen in Genf am Fernseher miterlebt. "Wir haben das bis in die Nacht verfolgt, denn wir waren eng verbunden mit den Kirchen in der DDR und der
kirchlichen Friedensbewegung", erzählte Käßmann. Sie war von 1999 bis 2010 Landesbischöfin in Hannover.
Sie habe die Kirchen in der DDR dafür bewundert, dass sie sich stets für Gewaltfreiheit eingesetzt hätten, betonte die Theologin. Anders als der Fraktionschef der "Linken" im Bundestag, Gregor Gysi, bezeichnete sie die DDR klar als "Unrechtsstaat". Dieser Staat habe Christen unterdrückt und vielen Menschen Freiheit und Lebenschancen vorenthalten.