###mehr-artikel### "Wir nutzen die geografische Lage unseres Landes gemütlich aus, um uns mit dem Gefühl bequem zu machen, die Grenzen Europas liegen woanders", kritisierte der Sänger am Mittwochabend bei der Entgegennahme der Josef-Neuberger-Medaille in Düsseldorf. Viele Deutsche wiesen die Verantwortung für Flüchtlingsdramen auf dem Mittelmeer von sich. Man müsse sich aber bewusstmachen, dass Deutschland über die Asylpolitik der EU federführend mitentscheide.
Mit Blick auf die aktuelle Debatte über steigende Asylbewerberzahlen in Deutschland forderte Campino eine sachliche Diskussion über die Gründe von Flucht und Migration: "Ich sehe es auch als unsere Aufgabe, da Aufklärungsarbeit bei den Leuten zu leisten." Er glaube, dass viele Menschen sich stärker für Asylsuchende einsetzen würden, wenn sie mehr über die Gründe wüssten, aus denen Flüchtlinge nach Deutschland kommen. "Es ist wichtig, dass diese Wirtstischparolen verschwinden", sagte der Sänger. Zudem forderte er, sich in die Lage von Menschen zu versetzen, die ihre Heimat verlassen. "Man muss sich fragen: Wie würde ich selbst in dieser Situation handeln?"
###mehr-links### Die "Toten Hosen" wurden am Mittwochabend von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf für ihr Engagement gegen Rassismus und für eine Konzertreihe zum Thema "Entartete Musik" mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet. Die Düsseldorfer Band engagiert sich seit Jahren für die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl. In ihrem 2013 erschienenen Lied "Europa" prangert sie die Flüchtlingspolitik der EU an.