Minijobs, Teilzeitstellen oder Leiharbeit bleiben in Deutschland trotz der vergleichsweise guten Arbeitsmarktentwicklung weiter stark verbreitet. Im vergangenen Jahr seien 43,3 Prozent aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse atypische Jobs gewesen, erklärte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Düsseldorf. Die Experten haben Statistiken der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet.
###mehr-artikel###
Die Leiharbeit verharre mit einem Anteil von zwei Prozent der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung annähernd auf dem Stand vor der Finanz- und Bankenkrise, erklärten die Arbeitsmarktforscher. Der Anteil der Minijobs habe im selben Zeitraum leicht um 0,6 Prozent auf 21,1 Prozent zugelegt. Vor allem die Zahl der Neben-Minijobs zusätzlich zu einer Hauptbeschäftigung sei stark gestiegen.
Insgesamt weisen nach WSI-Berechnungen westdeutsche Flächenländer die höchsten Quoten bei Minijobs, Teilzeit und Leiharbeit auf. Vorn liegt demnach Schleswig-Holstein mit einer Quote von 47,3 Prozent, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 46,5 Prozent und Niedersachsen mit 46 Prozent. Im Osten liegen die Werte deutlich darunter. Am niedrigsten ist die Quote in Thüringen mit knapp 40 Prozent.