Die katholische Deutsche Bischofskonferenz will sich bei der Bischofssynode im Vatikan für einen liberaleren Umgang mit wiederverheirateten Katholiken einsetzen. Dieses «brennende Thema», das viele Menschen betreffe, sei in der Vollversammlung intensiv besprochen worden, teilte Kardinal Reinhard Marx am Freitag nach Abschluss der Beratungen in Fulda mit.
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Der Vorsitzende der Bischofskonferenz wies darauf hin, dass sich das Bild von Ehe und Familie in der Gesellschaft geändert habe. Niemals zuvor habe es so viele Freiheiten gegeben. Die Bischofskonferenz wolle bis 2016 einen Standpunkt zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen formulieren.
In der vergangenen Woche hatte es eine internationale Diskussion über die Haltung der katholischen Kirche gegenüber wiederverheirateten Katholiken gegeben. Der deutsche Kardinal Walter Kasper hatte sich im Namen von Papst Franziskus für einen liberaleren Umgang ausgesprochen. Er regte an, erneut verheiratete Katholiken unter Umständen wieder zu den Sakramenten der Buße und der Eucharistie zuzulassen. «Die große Mehrheit der Bischöfe kann der Position Kaspers folgen», sagte Marx. Der Münchner Kardinal wird an der außerordentlichen Bischofssynode in Rom teilnehmen, die sich vom 5. bis 19. Oktober mit dem Themen Ehe, Familie und Sexualität befassen wird.
Vor wenigen Tagen hatten sich fünf Kardinäle gegen eine Änderung im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ausgesprochen - darunter die beiden Deutschen Gerhard Ludwig Müller, und Walter Brandmüller.