Dröge sagte am Dienstag im RBB-Inforadio, wenn Menschenrechtsverbrechen begangen würden, könne es gerechtfertigt sein, militärisch einzugreifen. Er glaube, dass bei dieser "dramatisch verfahrenen Situation" dieses letzte Mittel notwendig ist, "um Schlimmeres zu verhindern". Gleichzeitig müsse man sich aber stets bewusst machen, dass ein anderer Weg wünschenswert wäre. Dröge: "Wir müssen jetzt auf diese Weise eingreifen, aber eigentlich müsste es anders sein."
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Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bewertete zugleich die Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak sehr kritisch: Es handele sich um eine bereits "mit Waffen vollgepumpte Region". Allerdings befinde man sich auch hier in einem ethischen Dilemma, ob man nicht trotzdem denen, die hilflos sind, die Möglichkeit geben müsse, sich zu verteidigen. In einer solchen Dilemma-Situation könne man nur eine Gewissensentscheidung treffen "und muss wissen, dass in dieser Situation beides eigentlich schuldbehaftet ist", sagte Dröge.
Die deutschen katholischen Bischöfe halten ein militärisches Vorgehen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" im Irak und Syrien für zwingend geboten. "Der begrenzte Einsatz von Gewalt erscheint uns in diesem Falle vertretbar und auch geboten, solange eine andere plausible Strategie nicht erkennbar ist", sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Dienstag bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda. Schick forderte die internationale Staatengemeinschaft auf, sich bei den militärischen wie nichtmilitärischen Einsätzen an den Belangen der Flüchtlinge zu orientieren.