Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika wollen die EU-Regierungen europäische Krisenhelfer besser absichern. Es bestehe "eine reale Möglichkeit", dass europäische Bürger sich bei einem Hilfseinsatz infizieren könnten, heißt es in einem Arbeitspapier, über das die Gesundheitsminister der 28 EU-Staaten bei einem Treffen in Mailand berieten. Die Länder wollen daher einen Mechanismus schaffen, um sich im Ernstfall über Evakuierungsflüge und eine medizinische Versorgung vor Ort abstimmen zu können. Auf freiwilliger Basis sollten die einzelnen Regierungen etwa Flugzeuge, Personal und Spezialtragen für Kranke beisteuern, heißt es in dem Papier der italienischen EU-Präsidentschaft.
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Ein besserer Schutz für Ärzte und andere Helfer sei eine entscheidende Voraussetzung für weitere Hilfsmaßnahmen für die Ebola-Gebiete, unterstrichen EU-Diplomaten. Ohne Absprachen könnten wertvolle Rettungs-Kapazitäten verlorengehen, weil beispielsweise ein Patient in Panik mehrere Regierungen kontaktieren und sich Plätze reservieren lassen könnte. Die Gesundheitsminister zeigten sich einig, dass die Ebola-Epidemie eine globale Bedrohung sei, für deren Eindämmung mehr finanzielle und personelle Mittel und eine engere internationale Zusammenarbeit nötig seien.
Das Risiko eines Ebola-Ausbruchs in Europa schätzt die italienische EU-Präsidentschaft nach wie vor als niedrig ein. Dennoch sei es notwendig, dass Europa Vorsichtsmaßnahmen ergreife und seine Möglichkeiten der Diagnose, des Transports und der Behandlung ausbaue, heißt es in dem Papier.