Bis zu 300 Experten aus ganz Deutschland treffen sich Ende September zum Bundeskongress der Evangelischen Obdachlosenhilfe in Bremen. Vom 29. September bis zum 1. Oktober werden in Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Workshops zentrale Fragen der Wohnungslosenhilfe bearbeitet. Zu den brisantesten Themen gehört nach Angaben der Veranstalter die schwierige Situation von Menschen aus Mittel- und Südosteuropa, die auf der Suche nach Arbeit nach Deutschland kommen. Sie leiden vielfach unter Armut, Langzeitarbeitslosigkeit und Wohnungslosigkeit und werden häufig ausgebeutet. Hilfen sind rechtlich oft nicht möglich.
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Auch die seit Jahren steigende Zahl junger Menschen unter den Wohnungslosen soll ein Schwerpunktthema des dreitägigen Kongresses im Bremer Konzerthaus "Glocke" sein. Das Vagabundieren im Bekanntenkreis oder das Leben auf der Straße zermürbe und lasse ihnen wenig Kraft, das eigene Leben aktiv zu gestalten, hieß es. Sanktionen durch die Jobcenter führten in die Armut und zementierten dann das Leben am Rand oder außerhalb der Gesellschaft. Ein Viertel der 19- bis 25-Jährigen sei von Armut betroffen. Damit seien sie die Altersgruppe mit der höchsten Gefährdung.
Die Evangelische Obdachlosenhilfe in Deutschland ist der Bundesfachverband der diakonischen Wohnungslosenhilfe, zu dem eigenen Angaben zufolge mehr als 450 Dienste und Einrichtungen gehören. Gegründet wurde er 1886 als "Deutscher Herbergsverein". Unter wechselndem Namen organisiert der Verband seit mehr als 125 Jahren Hilfen für arme und wohnungslose Menschen. Dabei kommt es ihm besonders darauf an, auf Muster gesellschaftlicher Ausgrenzung aufmerksam zu machen.