Das Miteinander von Christen und Muslimen sei ein "unschätzbares Gut für den Frieden", das es täglich neu zu fördern gelte, mahnte das Kirchenoberhaupt am Sonntag in Tirana. Dies sei vor allem in Zeiten wichtig, in denen extremistische Gruppen das echte religiöse Empfinden verfälschten.
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Der Papst würdigte bei seiner ersten Auslandsreise innerhalb Europas das friedliche Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften in Albanien. Die Entwicklung in dem Land nach dem Ende der kommunistischen Diktatur und der Verfolgung der Religionen beweise, "dass das friedliche und fruchtbare Zusammenleben von unterschiedlichen Religionen nicht nur wünschenswert, sondern möglich und machbar ist", sagte er im Präsidentenpalast von Tirana.
60 Prozent der Albaner sind Muslime. Knapp ein Fünftel der Bevölkerung gehört der katholischen und der orthodoxen Kirche an.
Franziskus würdigte Albanien als "Land der Märtyrer". Katholiken, Orthodoxe und Muslime hätten in "Jahrzehnten entsetzlicher Leiden und härtester Verfolgung" durch die Kommunisten Zeugnis für ihren Glauben abgelegt, sagte er bei einer Freiluftmesse auf einem Platz, der nach der albanischstämmigen Mutter Teresa benannt ist.
Erinnern an kommunistische Diktatur
Dabei erinnerte er an die Hinrichtungen von Christen und Muslimen unter der kommunistischen Diktatur. Aus Angst vor der Freiheit habe das damalige System sich bemüht, Gott aus den Herzen der Menschen zu verbannen und Christus und die Kirche aus der Geschichte des Landes auszuschließen. Heute sei es Aufgabe der Christen, gerechtere und brüderlichere Lebensbedingungen für alle zu fördern.
Nach einem Treffen mit katholischen Bischöfen wollte der Papst zum Abschluss seines elfstündigen Besuchs in einem kirchlichen Waisenhaus mit Behinderten zusammentreffen.