Schwedische Kirche besorgt über russisch-ukrainische Spannungen

Foto: epd-bild / Judith Thomandl
Dom von Uppsala
Schwedische Kirche besorgt über russisch-ukrainische Spannungen
Mit großer Sorge blickt die schwedische lutherische Kirche auf den Konflikt in der Ostukraine.
18.09.2014
epd
Bernd Buchner

"Unter solch schwierigen Umständen ist es Aufgabe jeder Kirche, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen", sagte die Erzbischöfin von Uppsala, Antje Jackelén, in Uppsala dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach ihrer Einschätzung könne die Russische Orthodoxe Kirche, die ein "Werkzeug der Versöhnung" sein wolle, nicht von einem wachsenden Nationalismus profitieren.

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Jackelén erinnerte daran, dass der Weltkirchenrat zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen und alle Konfliktparteien gemahnt habe, an einer politischen Lösung mitzuwirken. Nicht zuletzt hoffe sie auf das für 2016 in Istanbul geplante panorthodoxe Konzil, sagte die aus Deutschland stammende Theologin. Der Konflikt in der Ukraine hat auch zu schweren kirchlichen Erschütterungen geführt. In der Ukraine gibt es mehrere orthodoxe Kirchen, die in Konkurrenz zueinander stehen und sich gegenseitig nicht anerkennen.

Das russische Interesse an ökumenischen Beziehungen sei ihrem Eindruck zufolge leider gering, erläuterte die Erzbischöfin. "Aber wir haben ein gutes Verhältnis zu anderen orthodoxen Kirchen, etwa zu den Serben, den Kopten und zur syrisch-orthodoxen Kirche." Seitdem die schwedische Kirche 2009 die Segnung homosexueller Partnerschaften erlaubte, brachen viele orthodoxe Kirchen den Kontakt zu ihr ab. Zur russischen Kirche habe es aber auch schon vorher keine Beziehungen gegeben, unterstrich Jackelén. Es gebe allerdings Kontakte über kirchliche Initiativen in der Barents-Region sowie rund um die Ostsee.

Die im sauerländischen Herdecke geborene Antje Jackelén lebt seit 1980 in Schweden und ist mit einem lutherischen Pfarrer verheiratet. Als Erzbischöfin von Uppsala ist sie seit Juni leitende Geistliche der rund 6,5 Millionen schwedischen Lutheraner. Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Einer ihrer Vorgänger war der ökumenische Pionier und Friedensnobelpreisträger Nathan Söderblom (1866-1931).