Sie werde ihren Weg in die Zukunft "nicht ohne gravierende Änderungen" gehen können, sagte er am Samstag in Fürstenwalde. Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, warb für eine neue "Kultur der Zusammenarbeit" zwischen Pfarrern und Ehrenamtlichen.
Dröge sagte, der Anspruch, eine für alle offene und öffentlich aktive Kirche zu sein, die zu einem guten Miteinander in einer pluralen Gesellschaft beitrage, müsse mit neuen Ideen umgesetzt werden und dürfe nicht ohne Not aufgegeben werden. Auch regionale Besonderheiten müssten künftig sensibler berücksichtigt werden, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. "Die Zeit der großen Masterpläne von oben ist vorbei."
Nach den Worten von Schwaetzer ist die Bereitschaft zum freiwilligen Einsatz in der Kirche Studien zufolge stabil und nimmt teils sogar zu. Um dieses Engagement zu stärken, müssten die Pfarrer jedoch lernen, Aufgaben abzugeben und Ehrenamtlichen mehr Verantwortung zu übertragen. Dafür müssten die Freiwilligen zugleich geschult werden. Umfragen zufolge hätten zudem Atheisten und Kirchenmitglieder die gleichen Erwartungen an die Kirche, sagte die frühere Bundesministerin.
Bischof Dröge warnte die Kirche davor, sich aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zurückzuziehen und sich etwa von Aufgaben wie der diakonischen Sozialarbeit zu entfernen. Sonst drohe eine Verengung der kirchlichen Milieus und eine wachsende Distanz zu anderen Menschen. Dröge und Schwaetzer äußerten sich bei einer Tagung der Evangelischen Akademie zu Berlin.
Bischof Dröge: Kirche muss sich verändern
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Der Berliner Bischof Markus Dröge hat die evangelische Kirche aufgefordert, sich als Volkskirche zu erneuern.