Mehr Erstaufnahmeplätze für Flüchtlinge in Bayern geplant

Mehr Erstaufnahmeplätze für Flüchtlinge in Bayern geplant
Der Freistaat Bayern reagiert auf die sich zuspitzende Flüchtlingssituation. Sozialministerin Emilia Müller (CSU) kündigte nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München an, dass bis Oktober rund 2.000 neue Erstaufnahme-Plätze eingerichtet werden sollen.

Außerdem soll ein Notfall-Kontingent von etwa 1.100 Plätzen bis Ende des Jahres dazukommen. So sollen die beiden seit Monaten überfüllten Erstaufnahmeeinrichtungen in München und Zirndorf entlastet werden.

Die neuen Plätze sollen unter anderem in leerstehenden Bundeswehr-Gebäuden geschaffen werden. Derzeit sind insgesamt rund 3.500 Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht. Müller sagte weiter, dass in den kommenden zwei Jahren in jedem Regierungsbezirk eine Erstaufnahmeeinrichtung entstehen soll - als weitere Standorte stehen bereits Deggendorf, Regensburg und Bayreuth fest. Außerdem werde ihr Ministerium einen Notfallplan für weitere Erstaufnahmeplätze erarbeiten, kündigte Müller an.

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Müller kündigte an, dass es einen Asylgipfel geben werde, an dem unter anderem Vertreter von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Bezirksregierungen teilnehmen sollen. Das erste Treffen soll am 16. September in der Bayerischen Staatskanzlei stattfinden.

Mit ihrem Maßnahmen-Paket reagiert die Staatsregierung auf die steigenden Flüchtlingszahlen und die anhaltende Kritik von Opposition und Wohlfahrtsverbänden, die der CSU wiederholt Versagen in der Asylpolitik vorgeworfen hatten. Das Bayerische Rote Kreuz sprach jüngst angesichts der überfüllten Erstaufnahmeeinrichtungen von einer "humanitären Katastrophe".

Bis zum Jahresende sollen laut Müller noch 23.000 neue Asylbewerber nach Bayern kommen. Insgesamt rechnet man für dieses Jahr mit 33.000, fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Die Bundesregierung rechnet damit, dass bis Ende des Jahres rund 200.000 Menschen Anträge auf Asyl in Deutschland stellen werden.