Unicef: Flüchtlingskinder in Deutschland oft massiv benachteiligt

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt
Unicef: Flüchtlingskinder in Deutschland oft massiv benachteiligt
Flüchtlingskinder werden in Deutschland laut einer Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef gegenüber ihren deutschen Altersgenossen oft massiv benachteiligt.

Viele müssten monatelang auf einen Kita- oder Schulplatz warten, es gebe kaum Freizeitangebote für sie, sie würden nur in Notfällen medizinisch versorgt und lebten mit ihren Familien häufig jahrelang in Gemeinschaftsunterkünften ohne Privatsphäre. Die am Dienstag in Berlin vorgestellte Untersuchung "In erster Linie Kinder" beleuchtet umfassend die Situation der Kinder, die mit ihren Familien in Deutschland Zuflucht suchen.

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Das Handeln der Behörden widerspreche häufig den Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention, sagte Unicef-Deutschland-Vorstand Anne Lütkes. So würden nach deutschem Asylrecht Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren bereits als Erwachsene behandelt. Laut der auch von Deutschland ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention gälten Jugendliche bis 18 Jahren aber als Kinder und seien auch dementsprechend zu behandeln.

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"Kinder bleiben Kinder, auch wenn sie auf der Flucht sind", sagte Lütkes: "Sie haben ihr Zuhause verloren und brauchen besondere Förderung."

Bei den Entscheidungen über das Aufenthaltsrecht von Familien werde das Kindeswohl vom Gesetzgeber und den Behörden oft komplett ignoriert, sagte der Autor der Studie, Thomas Berthold. Das seit fatal, denn oft sei es die Lebenssituation der Kinder, die Familien zur Flucht bewege. Viele Familien flüchteten aus Angst vor Beschneidungen oder Zwangsverheiratungen ihrer Kinder, wegen verschlossener Bildungswege oder der Gefahr, Opfer von Kinderhandel zu werden.