Es sei zu erwarten, dass sich "viele Tausend" Menschen in den kommenden drei Wochen neu mit dem tödlichen Ebola-Virus anstecken werden, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montagabend in Genf. Inzwischen habe sich die Ebola in 14 der 15 Bezirke Liberias ausgebreitet. Ein WHO-Team hatte vor Ort die Lage untersucht.
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Demnach weist Liberia von den drei am härtesten betroffenen Ländern Westafrikas die meisten Ebola-Opfer auf, vor Sierra Leone und Guinea. Bis Montag habe es in Liberia schätzungsweise knapp 2.000 Fälle gegeben von denen mehr als 1.000 tödlich verlaufen seien. Die Todesrate liege bei 58 Prozent. Das Gesundheitssystem in dem armen und von langen Bürgerkriegen gezeichneten Land sei dem massiven Ausbruch nicht gewachsen. In ganz Liberia sei derzeit kein Krankenbett für Ebola-Patienten mehr verfügbar. Zudem fehle es überall im Land an Ärzten und Pflegepersonal.
Verzweifelte Menschen, die glaubten, erkrankt zu sein, führen in Taxis durch die Hauptstadt Monrovia auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten, erläuterten die UN-Experten. Dadurch seien alle weiteren Fahrgäste einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Ebola wird durch Schweiß, Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Gegen die Fieberkrankheit existieren noch keine zugelassenen Impfstoffe und Heilmittel. Bis Ende August meldeten Guinea, Liberia und Sierra Leone knapp 3.700 Ebola-Fälle von denen 1.840 tödlich verlaufen waren. In Nigeria zählten die Behörden 21 Fälle und sieben Tote, im Senegal gibt es einen Fall.