Janssen ist Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Freiwilligendienste. Der Gottesdienst mit rund 200 überwiegend jungen Besuchern an einem See unter freiem Himmel wurde live aus der evangelischen Jugendbildungsstätte Blockhaus Ahlhorn bei Oldenburg übertragen.
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In den vergangenen 60 Jahren hätten sich rund eine halbe Million Menschen in sozialen, ökologischen oder kulturellen Arbeitsfeldern für andere eingesetzt, betonte Janssen in seiner Predigt. "Ihr tragt aktiv zum Frieden bei in diesem Gedenkjahr der Weltkriege", rief er den Freiwilligen zu. "Ihr bringt Wärme, ihr schafft Gerechtigkeit inmitten sozialer Kälte."
Für junge Menschen sei das eine große Chance. "Viele wurden mit einem ganzen Rucksack voller Erfahrungen gesegnet", sagte der Bischof, der selbst nach der Schule in einem Pflegeheim arbeitete. Das sei "kostbares Gut im Gepäck für den Lebensweg".
Mit dem Gottesdienst feierten die evangelischen Freiwilligendienste bundesweit ein Doppeljubiläum: Vor 60 Jahren rief die evangelische Kirche erstmals zu einem freiwilligen Diakonischen Jahr auf. Vor 50 Jahren wurde diese Form gesellschaftlichen Engagements als Freiwilliges Soziales Jahr gesetzlich geregelt.
Freiwilligendienste feierte Doppeljubiläum
Ausgangspunkt war 1954 eine Initiative des Leiters der Diakonissenanstalt Neuendettelsau und späteren evangelischen Landesbischofs von Bayern, Hermann Dietzfelbinger. Unter der Überschrift "Gib ein Jahr" rief er junge Frauen zu einem befristeten freiwilligen Dienst an kranken und pflegebedürftigen Menschen auf. Später unterstützten die beiden großen Kirchen eine Gesetzesinitiative für das Freiwillige Soziale Jahr, die schließlich 1964 vom Bundestag verabschiedet wurde. Der Bundesfreiwilligendienst wurde nach der Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes 2011 ins Leben gerufen.