Kaleck, der auch Rechtsbeistand von Edward Snowden in Deutschland ist, werde für sein "beharrliches und unerschrockenes Engagement für die Opfer staatlicher Gewalt, etwa in Argentinien, Tschetschenien, Kolumbien, Pakistan, Mexiko, Usbekistan und im Irak" ausgezeichnet, teilte die Schriftstellervereinigung am Freitag in Darmstadt mit. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 13. November im Staatstheater Darmstadt verliehen. Laudator ist der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum.
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"Es ist das Verdienst von Wolfgang Kaleck, dass er Menschenrechtsverletzungen immer in ihrer internationalen Dimension wahrzunehmen vermag", sagte der PEN-Präsident Josef Haslinger. Kaleck setze sich weltweit für die Opfer staatlicher Verfolgung ein, weil er das Recht als Begrenzung staatlicher Macht begreife und nicht als deren Legitimierung. In Deutschland hat der Rechtsanwalt nach den Angaben des PEN Opfer rechtsradikaler Gewalttaten und DDR-Bürgerrechtler vertreten. Außerdem hat er unter anderem Strafanzeigen gegen einen Manager von Mercedes-Benz Argentina wegen Beihilfe zur Ermordung eines Gewerkschafters und gegen führende US-Militärs wegen Kriegsverbrechen im Irak eingereicht.
Der Hermann-Kesten-Preis wird seit 1994 jährlich zum "Writers-in-Prison"-Tag für besondere Verdienste um verfolgte Autoren im Sinne der Charta des Internationalen PEN vergeben. Das Preisgeld wird je zur Hälfte vom PEN-Zentrum Deutschland und dem hessischen Kunstministerium gestiftet.
Der Preis erinnert an den deutschen Schriftsteller und ehemaligen PEN-Präsidenten Hermann Kesten (1900-1996), der wegen seines jüdischen Glaubens und seiner politischen Gesinnung von den Nationalsozialisten vertrieben wurde und sich später von den USA aus für zahlreiche verfolgte Künstler einsetzte.
Das PEN-Zentrum Deutschland ist eine der weltweit mehr als 140 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International vereint sind. Die drei Buchstaben stehen für die Wörter Poets, Essayists, Novelists. Der PEN wurde 1921 in England als literarischer Freundeskreis gegründet.
