Jüdisches Museum will religiösen Klischees entgegenwirken

Foto: dpa/Wolfgang Kumm
Peter Schäfer vor dem Haupteingang des Jüdischen Museums in Berlin.
Jüdisches Museum will religiösen Klischees entgegenwirken
Der neue Leiter des Jüdischen Museums in Berlin, Peter Schäfer, wird eher die Gemeinsamkeiten als die Gegensätze zwischen den Religionen betonen.

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Der neue Leiter des Jüdischen Museums in Berlin, Peter Schäfer, will in der Dauerausstellung seines Hauses den vermeintlichen Kontrast "Christentum gegen Judentum" aufweichen. "Das Judentum war nicht nur eine verfolgte Religion, sondern auch handelndes Subjekt. Das wird stärker betont werden", kündigte der 71-Jährige in der "Berliner Zeitung" (Freitagsausgabe) an. Er verwies darauf, dass Juden und Christen über weite Teile des Mittelalters eng zusammen gelebt hätten. Zudem will Schäfer das seit 2011 bestehende jüdisch-islamische Forum ausbauen.

Schäfer ist Katholik und zählt zu den weltweit führenden Judaisten. Er lehrte unter anderem in Berlin und der US-Universität Princeton. Der Gründungsdirektor des Museums, Michael Blumenthal (88), hatte Schäfer als Nachfolger vorgeschlagen. Er trat sein Amt am 1. September an. Nach den Worten von Schäfer will das Museum künftig stärker berücksichtigen, wie sich die Gründung des Staates Israel auf das deutsche Judentum und das Verhältnis zu Nichtjuden auswirkte.