Bis Anfang September sei die Zahl der Vertriebenen in dem Kriegsland auf mindestens 260.000 gestiegen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mit. Zum 5. August ging das Hilfswerk noch von mindestens 117.000 vertriebenen Männern, Frauen und Kindern aus. Tatsächlich aber könnten viel mehr Menschen vor der eskalierenden Gewalt geflohen sein, hieß es. Nicht alle Geflohenen ließen sich registrieren.
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Die Kämpfe zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Einheiten würden "verheerende humanitäre Konsequenzen" nach sich ziehen, warnte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres. Der gesamten Region drohe eine Destabilisierung. Das UNHCR betonte, das 94 Prozent der Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Ostteil des Landes stammten. Viele der übrigen Binnenflüchtlinge stammten von der Halbinsel Krim, die von Russland annektiert worden war.
In den Konfliktregionen der Ostukraine harrten noch etwa 2,2 Millionen Menschen aus. Immer weniger Betroffenen wagten sich, aus den Kampfzonen durch die sogenannten sicheren Korridore der ukrainischen Behörden zu fliehen. Oft seien Flüchtlinge in den Korridoren getötet worden.
Zudem gab das UNHCR bekannt, dass viele Ukrainer in Ländern der EU Asylanträge stellten, zwischen Januar und Juli seien es mehr als 4.100 gewesen. Fast 1.100 davon in Polen, rund 560 in Deutschland und 500 in Schweden. Nach Russland seien laut örtlichen Behörden seit Januar mehr als 800.000 Ukrainer gekommen, viele davon hätten um Asyl gebeten.