Mehr als 240 Mediziner und medizinische Helfer in Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone hätten sich mit der Krankheit angesteckt, mehr als 120 von ihnen seien gestorben, teilte die WHO am Dienstag in Genf mit. Nie zuvor habe es bei einer Ebola-Epidemie so viele Opfer unter dem Gesundheitspersonal gegeben.
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Die vielen Erkrankungen behinderten den Kampf gegen die Tropenkrankheit, warnte die WHO. Viele Ärzte und ihre Teams hätten nicht die nötige Schutzkleidung oder sie nutzten die vorhandene Kleidung nicht ordnungsgemäß. Zudem arbeiteten viele Mediziner zu lange in den Isolierstationen, dadurch lasse ihre Konzentration und ihre Vorsicht nach. Zwölf-Stunden-Schichten an sieben Tagen die Woche seien die Regel.
Weiter beklagte die WHO den extremen Mangel an Ärzten in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Dort kämen Schätzungen zufolge nur ein bis zwei Ärzte auf 100.000 Einwohner und die meisten davon praktizierten in Städten.
Derzeit wütet in Westafrika die seither schwerste Ebola-Epidemie, die noch nicht unter Kontrolle ist. Nach WHO-Angaben infizierten sich dort mindestens 2.615 Menschen mit Ebola, 1.427 sind bereits gestorben. Auch die Regierung der Demokratischen Republik Kongo meldete einen Ebola-Ausbruch mit offenbar 13 Toten.
Gegen die Infektion gibt es noch kein zugelassenes Heilmittel und keine Schutzimpfung. Im Kongo und im Sudan war die Ebola-Krankheit 1976 entdeckt und der Erreger wissenschaftlich identifiziert worden.