Viele Jesiden, die in den vergangenen Wochen vor der Terror-Miliz "Islamischer Staat" geflohen seien, hätten Verwandte in Deutschland, sagte der Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido, am Freitag in Göttingen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Somit könnten Hunderte versuchen, auf legalem oder illegalem Weg in die Bundesrepublik zu gelangen.
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Besonders im Blick auf Wohnraum und medizinische Versorgung müssten sich Behörden und Bundesländer auf eine Zunahme der Flüchtlingszahlen einstellen, unterstrich Sido. Krankenhäuser müssten traumatisierte Menschen behandeln, die außerdem gezielte psychologische Betreuung bräuchten. "Die Barbarei der IS-Kämpfer ist gar nicht zu beschreiben."
Deutsche Behörden und Aufnahmestellen sollten eng mit den jesidischen Verbänden zusammen arbeiten, riet der Menschenrechtler. Fast in jedem Ort gebe es einen Verband oder Verein, der beispielsweise bei der arabischen oder kurdischen Übersetzung helfen könne.