Die Maßnahme "zeigt, wie ernst die WHO den derzeitigen Ebola-Ausbruch nimmt", sagte Bart Janssens, Leiter der Projektabteilung von "Ärzte ohne Grenzen", am Freitag in Brüssel. "Aber Stellungnahmen allein retten keine Leben." Auf die WHO-Erklärung müssten jetzt schnellstens konkrete Taten vor Ort folgen.
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Janssens hatte Ende Juli als einer der ersten Experten erklärte, dass die Ebola-Epidemie in Westafrika außer Kontrolle geraten sei. An konkreten Maßnahmen forderte er jetzt, dass Länder, die über die nötigen Kapazitäten verfügen, sofort Experten für Infektionskrankheiten in die Region schicken sollten. "Die Epidemie kann nicht ohne einen massiven Personaleinsatz aus diesen Ländern eingedämmt werden."
"Ärzte ohne Grenzen" selbst sei am Ende seiner Kapazitäten. Für die Organisation arbeiten in den drei betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone derzeit fast 70 ausländische und 610 einheimische Mitarbeiter. "Alle unsere Ebola-Experten sind im Einsatz - wir können derzeit einfach nicht mehr unternehmen", betonte Janssens. Bisher haben sich insgesamt mehr als 1.700 Menschen mit Ebola infiziert, von denen mindestens 932 gestorben sind.
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Die Deutsche Welthungerhilfe wertet die Ausrufung des Gesundheitsnotstands als richtigen Schritt. "Jetzt kommen hoffentlich das Geld und die Fachkräfte, die nötig sind, um die Epidemie zu bekämpfen", sagte Projektleiter Jochen Monninger in Sierra Leone dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er hoffe, dass nun tatsächlich Experten mit Erfahrung in Seuchenbekämpfung entsandt werden, "und nicht Helfer, die bisher nur in Erdbebenregionen gearbeitet haben".
Die Welthungerhilfe unterstützt die Stadt Bo durch Aufklärungskampagnen im Kampf gegen das tödliche Virus. Eine Ausweitung der Arbeit auf andere Orte wird geprüft.