Die Veranstalter erwarten bis zu 10.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland, wie die Polizei mitteilte. Neben Jesiden und Kurden wollen auch Aleviten und Christen protestieren, weil ihre Glaubensgenossen ebenfalls von den islamistischen Extremisten verfolgt werden. Die Polizei gehe von einem friedlichen Verlauf aus, hieß es. Auf Gewalt und Straftaten werde man aber entschlossen reagieren.
Am Mittwoch war es in Herford zu Ausschreitungen zwischen Jesiden und muslimischen Extremisten gekommen. Am Donnerstag demonstrierten rund 600 Jesiden in Detmold sowie rund 250 Anhänger in Essen. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich. Für Freitagabend ist eine weitere Demonstration in Herford angekündigt.
Die Jesiden werden im Irak vom "Islamischen Staat" verfolgt. Menschenrechtlern zufolge haben islamistische Kämpfer im Nordwesten des Landes innerhalb weniger Tage mindestens 300 Jesiden getötet und etwa 500 jesidische Frauen gefangen genommen. Das Jesidentum ist eine rund 4.000 Jahre alte Religion, die Glaubenselemente und Riten westiranischer und altmesopotamischer Religionen sowie von Judentum, Christentum und Islam verbindet. Die Ursprünge der Jesiden liegen im Irak, in Nordsyrien und in der südöstlichen Türkei.