Evangelische Jerusalemer Klinik versorgt Verletzte aus Gazastreifen

Evangelische Jerusalemer Klinik versorgt Verletzte aus Gazastreifen
Das Jerusalemer Auguste-Victoria-Hospital will ab sofort rund um die Uhr Verletzte aus dem Gazastreifen behandeln.

Dafür wurde eine eigene Abteilung eingerichtet, wie der Lutherische Weltbund am Montag in Genf mitteilte. Die Abteilung umfasst eine Intensivstation mit vier Betten sowie weitere zwölf chirurgische Behandlungsplätze. Die Klinikleitung erneuerte ihren Appell an die Kriegsparteien in Nahost, die Waffen niederzulegen und die Kampfhandlungen zu beenden.

###mehr-artikel###

Das Krankenhaus auf dem Jerusalemer Ölberg wird vom Lutherischen Weltbund in Treuhandschaft verwaltet. Der 1910 errichtete Gebäudekomplex mit der Himmelfahrtkirche ist nach der letzten deutschen Kaiserin Auguste Victoria, der Frau von Kaiser Wilhelm II., benannt. Nach der Gründung Israels im Jahr 1948 unterstand das Hospital zunächst dem Internationalen Roten Kreuz und war Anlaufstelle für palästinensische Flüchtlinge. Seit 1950 betreibt der Zusammenschluss der lutherischen Kirchen das Krankenhaus.

Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas vor knapp drei Wochen sind mehr als 1.000 Menschen gestorben, die meisten von ihnen palästinensische Zivilisten. Rund 6.000 Menschen wurden verletzt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigte sich entsetzt über die ständigen Angriffe auf Krankenhäuser und Ambulanzen im Kriegsgebiet. Erst am Montag sollen bei einem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen drei Menschen getötet worden sein.

Unterdessen nahm die katholische Kirche in Jordanien 87 muslimische und christliche Flüchtlinge aus dem Gazastreifen auf. Unter ihnen seien 39 Kinder, wie das Hilfswerk "Kirche in Not" am Montag in München mitteilte. Die Menschen seien mit UN-Hilfe zunächst nach Israel und dann vom spanischen Konsul in Jerusalem weiter zur jordanischen Grenze gebracht worden. Nach Angaben von Pfarrer Khalil Jaar aus Amman sind die Verletzten in medizinischer Behandlung. "Die Kinder sind besonders traumatisiert", wird der Geistliche zitiert.