"Grundsätzlich brauchen wir ein faireres Verfahren, das EU-Länder mit Außengrenzen nicht weitgehend allein lässt", sagte Caritas-Präsident Peter Neher der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagausgabe). Flüchtlingspolitik müsse Anliegen der gesamten EU sein.
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Nach der Drittstaatenregelung muss im Zusammenspiel mit dem Dubliner Übereinkommen der EU das Asylverfahren eines politisch Verfolgten in dem Land abgewickelt werden, das er nach seiner Flucht zuerst betreten hat und das als sicher gilt.
Der Caritas-Präsident lobte zugleich die Bereitschaft Deutschlands, 20.000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Im europäischen Vergleich stehe die Bundesrepublik aber ziemlich allein, weil die Innenminister der anderen EU-Länder nicht mitzögen.
Zur Unterbringung von Flüchtlingen empfahl der Caritas-Präsident Stadtteile oder Orte, die "einigermaßen erreichbar" sind und nicht in Randgebieten liegen. Für Flüchtlinge seien Wohnungen geeigneter als Sammelunterkünfte, erklärte Neher, "denn die Betroffenen können dann ihren Alltag besser gestalten". Gleichzeitig ließen sich so Ängste vor großen Zahlen Schutz suchender Menschen vermeiden.
Die katholische Caritas ist einer der größten Wohlfahrtsverbände und Arbeitergeber in Deutschland. Sie beschäftigt in ihren Einrichtungen nach eigenen Angaben rund 590.000 Mitarbeiter, die von etwa 500.000 Ehrenamtlichen und Freiwilligen unterstützt werden.