"Nein. Wir können die Genitalverstümmelung im Irak nicht bestätigen", sagte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA), Jens Laerke, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Genf.
###mehr-artikel###
Am Donnerstag hatte die humanitäre Koordinatorin der UN im Irak, Jacqueline Badcock, in einer Pressekonferenz mitgeteilt, die Terrorgruppe habe einen Befehl zur Genitalverstümmelung ausgegeben. Die Anweisung könnte vier Millionen Frauen betreffen, sagte die Britin. Die Aussagen Badcocks lösten weltweit Abscheu aus.
OCHA-Sprecher Laerke erklärte, Badcock habe sich "unglücklicherweise" auf lokale Berichte aus dem Irak bezogen. Doch Experten des UN-Bevölkerungsfonds UNFPA hätten später erklärt, dass sie diese Berichte nicht bestätigen können.
Das brutale Ritual der Genitalverstümmelung wird in einigen Staaten Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens praktiziert. Dadurch sollen die Mädchen auf das Erwachsenwerden und die Ehe vorbereitet werden. Durch die Genitalverstümmelung können laut Experten der Weltgesundheitsorganisation schwere Probleme wie Infektionen und auch Unfruchtbarkeit auftreten.
Die Terrororganisation "Islamischer Staat" eroberte in den vergangenen Monaten Teile des Irak und rief dort ein Kalifat aus. Ziel ist es, eine streng islamische Herrschaft dauerhaft zu etablieren. Die Organisation beherrscht auch Teile des Bürgerkriegslandes Syrien.