Einige der Täter, die das aus 54.000 Cent-Stücken am Boden ausgelegte Wort "Vertrauen" abräumten, hätten sich offenbart, berichtete der Künstler Ralf Kopp am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die jungen Leute hätten die bereits zerstörten und teilweise entfernten Buchstaben nachts um drei Uhr gefunden und sich eines Obdachlosen erinnert, der sie um einen Obolus angegangen war. Sie holten den Mann und halfen ihm, die Reste in eine Tüte und die Jackentaschen zu stopfen. Der Bedürftige bedankte sich überschwänglich und sagte, er wolle das Geld mit anderen teilen. Zwei der Jugendlichen hätten den Bericht mit selbstaufgenommenen Fotos dokumentiert, sagte Kopp.
Außerdem hätten die Jugendlichen erzählt, dass bei der Aktion ein gut gekleideter Herr sie aufgefordert habe, das Geld lieber selbst einzustecken als einem Obdachlosen zu geben. Dieser Mann habe dann auch Centstücke abgeräumt - und sogar den Obdachlosen aufgefordert, es doch ihm einzupacken.
Kopp ergänzte, dass eine Kamera zu Dokumentationszwecken an der St. Katharinenkirche bereits um zwei Uhr einen Mann aufnahm, der zweimal einen Rucksack mit Centstücken füllte. Danach hätten sich noch weitere Menschen und ein gut gekleidetes Paar an dem Kunstwerk bedient, bis die Jugendlichen den Obdachlosen mit den Resten beglückten.
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Das Experiment habe wesentlich mehr gute als schlechte Ergebnisse gezeigt, bilanzierte Kopp. So habe das Geld immerhin 15 Stunden lang unbewacht mitten im Zentrum Frankfurts gelegen. Überdies hätten mehr Menschen bis in die Nacht hinein Münzen dazugelegt als später andere wegnahmen. Die Kunstausstellung in der St. Katharinenkirche zum Thema Geld kann bis 31. Juli besichtigt werden - auch ohne die soziale Plastik.
Die Ausstellung in der St.-Katharinenkirche ist bis 31. Juli werktags zwischen 14 und 19 Uhr geöffnet.