Das ehemalige karolingische Reichskloster war in den vergangenen drei Jahren für zwölf Millionen Euro neu gestaltet und erweitert worden. Der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) sprach von einem der bedeutendsten Orte der abendländischen Geschichte. Die dramaturgische Neuordnung des Geländes mache die ehemalige Klosteranlage "lesbar". Das Kloster Lorsch wurde 764 und damit vor genau 1.250 Jahren erstmals erwähnt.
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Künftig verbindet ein drei Kilometer langer Rundweg den Klosterhügel aus dem 8. Jahrhundert und die Grundmauern des ursprünglichen Klosters Altenmünster an dem Flüsschen Weschnitz. An dem Weg der Welterbestätte Lorsch liegen unter anderem die karolingische Königshalle, ein Ruinenteil der Klosterkirche, ein archäologisches Schaudepot, ein Kräutergarten, ein nachgebautes karolingisches Dorf und ein Besucherinformationszentrum. Das Zentrum wird am 14. September eröffnet.
Das zwischen Rhein und Odenwald liegende Kloster Lorsch wurde 772 dem späteren Kaiser Karl dem Großen geschenkt. Er erhob es zu einem der wichtigsten Reichsklöster. Lorsch war ein Zentrum zur Umsetzung seines Bildungsprogramms, es hatte Schreibwerkstätten und eine bedeutende Bibliothek. Außerdem wurde das Kloster einer der größten Grundbesitzer im frühen Mittelalter. Nach dem Niedergang im Spätmittelalter wurde das Kloster in der Reformationszeit von Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz 1556/57 aufgelöst, die noch bestehenden Anlagen wurden im Dreißigjährigen Krieg durch spanische Truppen verwüstet.