Wie der britische Rundfunksender BBC am Freitag berichtete, sitzen die Angeklagten bereits seit Ende April in Haft. Sie bestreiten die Vorwürfe.
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Das Komitee zum Schutz von Journalisten mit Sitz in New York verurteilte die Anklage und forderte die sofortige Freilassung der neun Publizisten. Die äthiopische Regierung versuche, Opposition und freie Presse im Land im Keim zu ersticken. Sie missbrauche dafür die Anti-Terror-Gesetze des Landes, kritisierte Tom Rhodes vom Komitee.
Die neun Mitglieder des Social-Media-Netzwerks "Zone 9" werden beschuldigt, von "terroristischen Gruppen" Geld und Instruktionen erhalten zu haben. Sie hätten die Regierung destabilisieren sollen. Das Gericht wirft ihnen die Zusammenarbeit mit der in Äthiopien verbotenen Oppositionsgruppe Ginbot 7 vor. Der Anklage zufolge hätten die Blogger und Journalisten gelernt, Sprengstoff herzustellen.
Einer der führenden Köpfe von Ginbot 7, Andargachew Tsege, wurde im vergangenen Monat im Jemen verhaftet und nach Äthiopien abgeschoben. Dort war er bereits 2009 in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Das Urteil fußt auf der umstrittenen Anklage eines versuchten Staatsstreichs.
Auch der äthiopischen Journalist und Blogger Eskinder Nega war bereits wegen seiner Verbindungen zu Ginbot 7 vor zwei Jahren zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden.