Lutheraner-Präsident fordert Ende des Blutvergießens in Nahost

Lutheraner-Präsident fordert Ende des Blutvergießens in Nahost
Ein sofortiges und bedingungsloses Ende der Kämpfe im Nahen Osten verlangt der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Munib Younan.

Israelis und Palästinenser bräuchten Gerechtigkeit, Frieden und Würde anstatt Radikalisierung, Rache und Blutvergießen, erklärte der palästinensische Bischof am Donnerstag in Jerusalem. Die Gewalt habe Leben ausgelöscht, menschliches Leid gebracht und eine unvorstellbare Angst ausgelöst. Beide Seiten verletzten das Völkerrecht in flagranter Weise, ergänzte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land.

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Die israelische Armee greift seit mehr als einer Woche Ziele im Gazastreifen an. Dabei kamen bisher rund 230 Menschen ums Leben. Die islamistische Hamas feuert Raketen auf israelische Städte ab. Am Donnerstag kam es auf UN-Initiative zu einer kurzzeitigen Feuerpause aus humanitären Gründen. Israel und die Palästinenser verhandeln in diesen Stunden in Kairo intensiv über einen dauerhaften Waffenstillstand. Nach unbestätigten Informationen soll er am Freitagmorgen beginnen.

Younan prangerte die Morde an den drei israelischen Jugendlichen und dem palästinensischen Jugendlichen an, die zu der Eskalation des Konflikts geführt hatten. Die Taten seien "unmenschlich und abscheulich". Der Bischof äußerte seine Befürchtung, dass palästinensische Christen aufgrund der Gewalt das Heilige Land verlassen könnten. Die Christen müssten bleiben und als Brückenbauer zwischen Palästinensern und Israelis auftreten. Von Israelis und Palästinensern verlangte er eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit dem Ziel einer Zweistaatenlösung. Der Lutherische Weltbund umfasst 144 Kirchen mit mehr als 72 Millionen Christen.