Der Theologe aus der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau folgt auf Martin Dutzmann (57), der seit dem 1. Oktober Bevollmächtigter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei Bundesregierung, Bundestag und EU ist. Rinks Amtseinführung erfolgt in einem Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin am 8. September.
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Der Militärbischof mit Sitz in Berlin leitet die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und hat die kirchliche Dienstaufsicht über die rund 100 Militärpfarrer. Er wird vom Rat der EKD nach Zustimmung der Landeskirchen und in Einvernehmen mit der Bundesregierung ernannt. Die Berufung von Rink, der zuletzt in Wiesbaden Propst für die Kirchenregion Süd-Nassau war, erfolgt für sechs Jahre.
In einem Interview hatte Rink am Wochenende Bundeswehr-Auslandseinsätze als geboten bezeichnet, wenn nur dadurch eine Eskalation von Gewalt verhindert werden kann. "Es gibt Situationen, in denen die Völkergemeinschaft eingreifen muss, um größeres Unglück zu verhindern", sagte der Theologe. Er werde alle der derzeit 14 Bundeswehr-Auslandseinsätze besuchen, kündigte Rink an.
Der 1960 in Frankfurt am Main geborene Sigurd Immanuel Rink studierte evangelische Theologie in Marburg, Heidelberg und München. An der Universität Gießen wurde er mit einer Arbeit über Propst Heinrich Grüber, der ab 1949 Bevollmächtigter der evangelischen Kirche bei der Regierung der DDR war, in kirchlicher Zeitgeschichte promoviert. Nach dem Pfarrvikariat in Usingen war Rink von 1993 bis 1998 Gemeindepfarrer in Königstein-Falkenstein. Seit 2003 war er als Propst für Süd-Nassau mit rund 350.000 Protestanten zuständig.