Ein Schwerpunkt der diesjährigen traditionellen Ostermärsche ist die Situation in Afghanistan, teilte das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn mit. Im vergangenen Jahr hatten sich nach Angaben der Veranstalter mehrere zehntausend Menschen an den Ostermärschen beteiligt.
Traditionelle Forderungen der Ostermärsche sind auch die Abschaffung der Atomwaffen und die Verschrottung aller Atomanlagen sowie eine zügige Energiewende weg von Atom, Gas und Öl hin zu den erneuerbaren Energiequellen und mehr Energieeffizienz. Dringend gefordert wird auch der Stop aller Rüstungsexporte und "eine diesbezügliche Klarstellung im Grundgesetz".
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Die Friedensorganisationen unterstützten die gewaltfreien Aufstände gegen autoritäre Regime in der arabischen Welt, "wenden sich aber entschieden gegen Kriegsvorbereitungen gegen Iran und Syrien", hieß es weiter. Die Ostermärsche finden den Angaben zufolge in regionaler und lokaler Verantwortung statt.
Berliner und Jülicher Ostermarsch
Der Berliner Ostermarsch richtet sich in diesem Jahr gegen Rüstungsexporte und militärische Interventionen im Ausland. Wie die Veranstalter mitteilten, wollen die rund 70 beteiligten Gruppen und Initiativen dabei unter anderem gegen Werbekampagnen der Bundeswehr in Schulen und Hochschulen demonstrieren. Der Ostermarsch soll am Montag ab 12.30 Uhr vom Potsdamer Platz zum Pariser Platz führen.
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Mehrere Organisationen rufen für Ostermontag zur Teilnahme an dem Ostermarsch im nordrhein-westfälischen Jülich auf. Die Demonstration richte sich gegen jegliche Nutzung der Atomenergie und gegen alle Atomtransporte.
Die Ostermarsch-Bewegung entstand vor 50 Jahren in Großbritannien, die erste Demonstration führte am 7. April 1958 von London zur Atomforschungsanlage Aldermaston. In der Bundesrepublik gab es 1960 den ersten Ostermarsch. Einige hundert Demonstranten protestierten damals gegen den Truppenübungsplatz Bergen-Hohne (Niedersachsen).
Beeinflusst von der Studentenbewegung beteiligten sich Ende der 60er Jahre mehrere hunderttausend Menschen an den Osteraktionen in der Bundesrepublik. Viele Teilnehmer zählten die Veranstalter auch während der Nachrüstungsdebatte nach 1980 sowie nach dem Zweiten Golfkrieg 1991.