EU einigt sich auf AKW-Stresstest

EU einigt sich auf AKW-Stresstest
Lange verhandelten EU-Energiekommissar Oettinger und die Aufsichtsbehörden der Mitgliedstaaten über die Belastungstests für Atommeiler. Kurz vor dem G8-Gipfel in Deauville kam die Einigung. Beim Thema Nuklearsicherheit gehen die Europäer international in Führung.

Die EU-Staaten haben sich auf Stresstests für europäische Atommeiler geeinigt. Das bestätigte das Büro von EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Dienstagabend in Brüssel. Details würden von Oettinger am Mittwoch mitgeteilt, sagte eine Sprecherin.

Nach ergänzenden Angaben verständigten sich die Staaten auf weitgehende Tests. Demnach sollen die Atommeiler nicht nur auf ihre Tauglichkeit bei Naturkatastrophen geprüft werden, sondern auch bei Flugzeugabstürzen und bei menschlichem Versagen. Terrorismus sei aber nicht inbegriffen, sagten Diplomaten.

Signal für G8-Gipfel

Der Kompromiss kam kurz vor Beginn des G8-Gipfels in Deauville am Donnerstag. Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrieländer und Russland (G8) wollen in dem französischen Seebad unter anderem über Nuklearsicherheit sprechen, um die Konsequenzen aus dem katastrophalen Atomunfall in Japan zu ziehen. Mit der Vereinbarung zu den Stresstests gehe die EU international in Führung, sagten Diplomaten.

Über die Regeln bei den Belastungstests war wochenlang gefeilscht worden. Oettinger hatte mit Vertretern der Europäischen Gruppe für nukleare Sicherheit und Abfallentsorgung (ENSREG) verhandelt. Der deutsche Kommissar pochte dabei auf glaubwürdige Tests.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten bei ihrem Gipfel Ende März die Kommission und die nationalen Aufseher damit beauftragt, Regeln für die Stresstests zu definieren.

dpa