The Fighter (USA 2010)
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Die wahre Geschichte des Boxers Micky Ward setzt Regisseur David O. Russell ("Three Kings") in seinem Film "The Fighter" eindrucksvoll in Szene. Der Underdog Micky hat nicht nur im Boxring schwere Kämpfe auszutragen. So zehrt sein cracksüchtiger Bruder Dicky von längst vergangenen Erfolgen als Profiboxer, und der Kellnerin Charlene will Micky gleich nach dem ersten verlorenen Kampf nicht mehr unter die Augen treten. Während die eigentliche Hauptfigur eher schwach gezeichnet ist, kommen die Nebencharaktere Dicky und Mickys Mutter (Christian Bale, Melissa Leo) sehr stark daher. Der Film erzählt eine altbekannte Geschichte, besitzt aber genug eigenständiges Potenzial um auch Zuschauer zu interessieren, die keine Fans des Genres sind.
Regie: David O. Russell. Buch: Scott Silver, Paul Tamasy. Mit: Mark Wahlberg, Christian Bale, Amy Adams, Melissa Leo. L: 115 Min.
Willkommen bei den Rileys (USA 2010)
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Der Titel kann nur ironisch gemeint sein. Wer fühlt sich schon willkommen bei einem Ehepaar, das sich nach dem Tod der Tochter nichts mehr zu sagen hat und Mühe hat, auch nur einen Hauch von Natürlichkeit vorzutäuschen? Doug Riley bewältigt sein Leben auf ganz eigene Art: Nachts sitzt er schluchzend und rauchend in seiner Garage. Bis zu dem Tag, an dem er die junge Gelegenheitsprostituierte Mallory kennenlernt. Neue Vatergefühle keimen in ihm auf und wecken Hoffnung. Seine Frau Loïs verlässt zum ersten Mal seit Jahren das Haus, als in ihr der Verdacht keimt, Doug habe eine Affäre. Und auch sie lernt endlich, sich wieder in der Welt zurechtzufinden. Am Ende hält der Titel des glänzend besetzten Dramas dann doch, was er verspricht: Man fühlt sich willkommen bei den Rileys.
Regie: Jake Scott. Buch: Ken Hixon. Mit: James Gandolfini, Melissa Leo, Kristen Stewart, Joe Chrest. L: 110 Min.
Womb (Deutschland, Ungarn, Frankreich 2010)
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Der ungarische Regisseur Benedek Fliegauf ("Dealer") erzählt die Geschichte von Rebecca und Tommy, die sich als Kinder ineinander verlieben, sich verlieren und Jahre später wieder zusammenfinden. Dann schlägt das Schicksal bitterböse zu: Tommy kommt bei einem Unfall ums Leben. Doch Rebecca will nicht Abschied von ihrem Seelenverwandten nehmen und lässt sich mit seiner DNA künstlich befruchten – bringt also einen Klon zur Welt. "Womb" spielt in der nahen Zukunft, ist aber kein Science-Fiction-Film oder Thriller, wie man vermuten könnte. Vielmehr beschäftigt er sich mit der Frage der Endlichkeit der Liebe, wieweit man für ihre Unendlichkeit geht und welche Folgen das haben kann. Dabei verzichtet Fliegauf auf die vordergründige Erörterung ethischer Probleme – "Womb" ist die blendend inszenierte Geschichte einer seltsamen Romanze.
Regie und Buch: Benedek Fliegauf. Mit: Eva Green, Matt Smith, Lesley Manville. L: 107 Min.