Die israelische Luftwaffe setzte am Donnerstag ihre Angriffe im Gazastreifen fort. Am frühen Morgen sei eine Gruppe militanter Palästinenser beschossen worden, die an Raketenangriffen auf Israel beteiligt waren, teilte die israelische Armee mit. In der Nacht hatte die Luftwaffe zwei weitere Ziele im Gazastreifen angegriffen. Auch in Israels Grenzgebiet schlug nach Militärangaben gegen Mitternacht erneut ein Geschoss ein.
Erster Bombenanschlag in Jerusalem seit 2004
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Mittwochabend eine harte Reaktion nach dem Anschlag in Jerusalem angekündigt. Die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad begrüßte den Terrorakt. Es war der erste Bombenanschlag in Jerusalem seit 2004. Zuletzt hatte vor zwei Jahren ein Palästinenser in der Stadt Polizisten mit einem Radlader angegriffen und war dabei erschossen worden.
Nach israelischen Medienberichten handelt es sich bei der etwa 60-jährigen Frau, die bei dem Anschlag getötet worden war, um eine Ausländerin. Ihre Nationalität wurde aber nicht mitgeteilt. Dutzende weitere Menschen waren verletzt worden, als neben einer Bushaltestelle nahe dem Kongresszentrum Binjanei Hauma ein Sprengsatz explodierte.
Ein Angestellter eines benachbarten Kiosks konnte offenbar noch Schlimmeres verhindern: Er hatte die verdächtige Tasche entdeckt, eine Gruppe Jugendlicher von dem Ort entfernt und die Polizei gerufen. Während seines Gesprächs mit der Notrufzentrale explodierte jedoch die Bombe.
UN zutiefst besorgt über Anschläge in Jerusalem und Gaza
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Bombenanschlag an einer Bushaltestelle in Jerusalem verurteilt. Er sei über die Entwicklung zutiefst besorgt, ließ Ban am Mittwoch über seinen Sprecher mitteilen. Der UN-Chef verlangte "das sofortige Ende aller Terrorakte und Gewalt gegen Zivilisten, damit eine weitere Eskalation vermieden werden" könne.
Nur Stunden zuvor hatte Ban den Tod von drei palästinensischen Kindern und ihres Onkels durch Geschosse von einem israelischen Panzer im Gazastreifen beklagt. Er beobachte die eskalierende Situation in Gaza und dem Süden von Israel mit Schrecken, sagte Ban.
Derweil drängt der Weltsicherheitsrat zur Wiederaufnahme ernsthafter Friedensgespräche für Nahost. Deutschlands UN-Botschafter Peter Wittig forderte bei der monatlichen Debatte des höchsten UN-Gremiums, dass "das Nahostquartett so bald wie möglich auf Außenministerebene zusammenkommt" und den Friedensprozess wieder ins Rollen bringt. Dem Quartett gehören die USA, Russland sowie die UN und die EU an.